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In der Reportage „Ryūkyū no Fūbutsu“ (japanisch: 琉球の風物, deutsch: Ryūkyū-Szenerie) wurde wohl erstmals das okinawanische Karate auf Film festgehalten. Yanagi Muneyoshi (柳宗悦, 1889-1961), Begründer der japanischen Volkskunstbewegung, war im Jahr 1940 mit seinem Team auf Okinawa unterwegs und hat die einzigartigen Karatetrainingsszenen festgehalten.

Kürzlich führte jetzt Sakihara Kyōko vom Okinawa Prefectural Museum & Art Museum eine umfassende wissenschaftliche Analyse dieser Reportage durch. Ihre Ergebnisse hat sie im Januar 2022 in ihrem Artikel mit dem Titel „Eine Studie über den Film „Ryūkyū no Fūbutsu“ mit Schwerpunkt auf Karate“ (japanischer Originaltitel: 映画「琉球の風物」に関する一考察 ~空手関連を中心として~ ) im Museum Bulletin des Museums veröffentlicht.

Die im Film gezeigte Karategruppe wurde von Meister Miyagi Chōjun (宮城長順, 1888-1953) geleitet, einem der ranghöchsten Vertreter in jener Zeit. Der Film ist ein wertvolles Stück Karategeschichte und hat nun die wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten, die er verdient.

Von diesem Film waren auch einige wenige Bilder bekannt. Vor einigen Jahren hatte ich mich für die historischen Aufnahmen interessiert und konnte im August 2019 sogar ein Bilderset mit 14 Karate-bezogenen Fotos, die während der Filmaufnahmen gemacht wurden, im Museum für japanische Volkskunst, dem Tōkyō Mingeikan (jap. 日本民藝館), finden. Wie ich später erfuhr waren allerdings schon Kopien davon im Besitz des Okinawa Karate Kaikan.

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